Tirol: Versuchte Entführung
Mädchen (11) entkommt
(16.12.2025) Großer Schock in Kitzbühel: Ein unbekannter Mann soll versucht haben, ein elfjähriges Mädchen bei einer Bushaltestelle zum Mitkommen zu bewegen. Der Vorfall ereignete sich am Montag in der Hammerschmiedstraße und sorgt derzeit für große Beunruhigung bei Eltern und Behörden. Nach Angaben der Polizei sprach der Mann das Mädchen an und forderte es auf, mit ihm zu gehen. Die Schülerin reagierte geistesgegenwärtig: Sie entfernte sich sofort von dem Unbekannten, setzte sich zu anderen Kindern und Erwachsenen an der Haltestelle und rief ihren Vater an. Dieser machte sich umgehend auf den Weg zum Vorfallsort. Als er eintraf, war der Mann jedoch bereits verschwunden.
„Sämtliche Fahndungsmaßnahmen verliefen bisher erfolglos“, erklärten die Ermittler. Die Polizei hofft nun auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung.
Täterbeschreibung veröffentlicht
Der mutmaßliche Täter wird wie folgt beschrieben:
- etwa 50 bis 60 Jahre alt
- trug eine Schildkappe sowie einen schwarz-weiß karierten Mantel
- sprach Deutsch mit ausländischem Akzent
Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Kitzbühel unter der Telefonnummer 059 133 / 7200 entgegen.
Kein Einzelfall: Ähnliche Vorfälle in Tirol
Der aktuelle Entführungsalarm in Kitzbühel ist kein isolierter Vorfall. In den vergangenen Monaten kam es in Tirol und anderen Teilen Österreichs wiederholt zu Meldungen über Unbekannte, die Kinder ansprechen oder wegzulocken versuchen.
Besonders bekannt wurde ein Fall in Kufstein, bei dem ein Mann versuchte, ein siebenjähriges Mädchen mit Süßigkeiten in einen schwarzen Kastenwagen zu locken. Die Polizei leitete damals eine Fahndung ein, der Täter konnte jedoch nicht ausgeforscht werden. Auch in einem weiteren Kufsteiner Fall schlugen Eltern Alarm, nachdem ein Kind von einem Unbekannten angesprochen worden sein soll. Auch hier blieb die Fahndung bislang erfolglos, wie die „Kronen Zeitung“ berichtete.
Laut Polizei gibt es immer wieder Hinweise auf verdächtige Ansprachen von Kindern – etwa auf Schulwegen, bei Bushaltestellen oder in Wohngebieten. Nicht jeder Verdacht bestätige sich, dennoch werde jede Meldung ernst genommen und geprüft.
Polizei appelliert an Eltern und Kinder
Die Ermittler betonen, wie wichtig das richtige Verhalten ist. Kinder sollen bei verdächtigen Situationen sofort Abstand halten, andere Erwachsene aufsuchen und ihre Eltern oder die Polizei informieren. Eltern werden gebeten, mit ihren Kindern über solche Situationen zu sprechen und Auffälligkeiten umgehend zu melden – nicht nur in sozialen Medien, sondern direkt bei der Polizei.
Die Ermittlungen zum Vorfall in Kitzbühel laufen weiter. Ob es einen Zusammenhang mit früheren Fällen gibt, ist derzeit unklar. Fest steht: Die Polizei setzt auf Hinweise – und auf Aufmerksamkeit.
Sicherheitstipps für Eltern und Kinder
Experten betonen: Situationen wie in Kitzbühel sind selten, aber jeder sollte wissen, wie er richtig handelt und Kinder präventiv stärkt. Grundlegende Verhaltensregeln und Präventionstipps lauten:
🚸 Kinder früh über „Stranger Danger“ aufklären
Gerade Kinder sollten altersgerecht lernen, was ein „Fremder“ ist, und dass sie niemals mit jemandem mitgehen, den sie nicht kennen – auch wenn Geschenke, Süßigkeiten oder Tiere angeboten werden, denn solche Methoden werden bei Versuchen der Kontaktaufnahme häufig genutzt.
🔊 Sofort Hilfe suchen – nicht mitgehen
Wenn ein Kind von einem Fremden angesprochen wird, sollte es:
- nicht mitgehen, auch wenn die Person freundlich wirkt
- sich sofort zu anderen Erwachsenen oder Gruppen begeben
- laut um Hilfe rufen oder „Ich brauche Hilfe!“ sagen
- umgehend Eltern oder Polizei informieren
📍 Vertraute Helfer kennen
Kinder sollten wissen, dass sie in Notfällen zu Menschen gehen können, die helfen:
- Polizisten und Sicherheitspersonal
- Ladenpersonal, Lehrer, Eltern anderer Kinder oder vertraute Erwachsene in der Umgebung
📞 Kommunikation und Routine
Offene Gespräche zwischen Eltern und Kindern über Sicherheit stärken das Bewusstsein. Dabei gilt:
- ruhig und altersgerecht erklären, was „sicher“ ist
- klare Regeln vereinbaren, z. B. niemals alleine mit Fremden sprechen
- Notrufnummern und Namen von Vertrauenspersonen kennen
Polizei appelliert: Aufmerksamkeit und Meldungen helfen
Die Ermittler betonen, dass jede Beobachtung wichtig ist. Auch wenn nicht jeder Verdachtsfall strafbar ist, hilft schnelles und korrektes Handeln dabei, Gefahren zu minimieren und Kinder zu schützen. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Fall in Kitzbühel und früheren Meldungen gibt, ist derzeit offen – die Polizei setzt weiter auf Hinweise aus der Bevölkerung.
(fd/krone)