Tirol: Wieder Wolf erlegt
100 Tiere gerissen?
(12.10.2023) In Osttirol ist erneut ein Wolf abgeschossen worden. Schon am Dienstag hat die schwarz-rote Landesregierung eine dementsprechende Abschussverordnung erteilt. Das Tier wurde zum Abschuss freigegeben, nachdem im Gailtal Schafe und Widder auf einer durch einen wolfsabweisenden Zaun geschützten Weide gerissen worden waren, teilte das Land Tirol am Mittwoch in einer Aussendung mit. Damit wurden heuer bereits vier Wölfe in Tirol nach Verordnungen erlegt. Auch in Kärnten hat es Abschüsse gegeben, der VGT protestiert.
Im Falle der gerissenen Tiere in Obertilliach bestand laut Landesregierung ein konkreter Wolfsverdacht, das Ergebnis einer Analyse von DNA-Proben stand jedoch noch aus. Der Kadaver des erlegten Wolfes wurde indes für eine Untersuchung zur Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) nach Innsbruck gebracht.
100 gerissene Tiere
Laut vorläufigen Zahlen waren im aktuellen Jahr in Osttirol knapp über 100 tote Schafe und eine Ziege nachweislich Wölfen zuzuordnen, rechnete das Land vor. Neun Schafe wurden demnach von einem Goldschakal gerissen. Rund 200 Tiere würden vermisst. Eine genaue Schadensbilanz könne erst zum Jahresende gezogen werden.
Gesetzesnovelle
Im April war im Tiroler Landtag eine Gesetzesnovelle beschlossen worden, die eine Tötung mittels Verordnung und nicht mehr per Bescheid erlaubt. Vorangegangene Bescheide waren vom Gericht mehrmals aufgehoben worden, nachdem Umweltschutzorganisationen diese erfolgreich beeinsprucht hatten. Die Abschussverordnung gilt nun für einen Wolf - und nicht für ein Individuum. Diese und ähnliche Regelungen in den Bundesländern sorgen laufend für rechtliche und politische Debatten.
(fd/apa)