Touristin (26) verunglückt!
Tod nach 4 Tagen im Vulkan!
(25.06.2025) Eine tragische Bergtour auf den indonesischen Vulkan Rinjani endete für eine junge Brasilianerin tödlich. Juliana Marins, 26 Jahre alt, war am Samstag, dem 21. Juni 2025, während einer Wanderung mit einem Guide und fünf weiteren ausländischen Touristen vom Pfad abgekommen und mehrere Hundert Meter in eine Schlucht gestürzt. Erst vier Tage später konnte ihre Leiche geborgen werden.
Der 3726 Meter hohe Mount Rinjani auf der Insel Lombok gilt als beliebtes Ziel für Abenteuertouristen. Doch die Bedingungen können tückisch sein – wie der aktuelle Vorfall tragisch verdeutlicht. Laut dem Bergführer, der die Gruppe begleitete, fühlte sich Juliana während des Aufstiegs unwohl und blieb etwas hinter der Gruppe zurück. Nachdem sie nicht zur Gruppe aufschloss, ging der Guide zurück und hörte schließlich ihre Stimme sowie ein Lichtsignal etwa 150 Meter unterhalb des Weges.
Unwetter erschwerten Rettung
Wegen dichten Nebels und starkem Wind musste der zunächst begonnene Rettungseinsatz mehrfach unterbrochen werden. Am Montag – zwei Tage nach ihrem Verschwinden – konnte Juliana mithilfe einer Drohne rund 500 Meter unterhalb des Pfades gesichtet werden. Laut Berichten soll sie zu diesem Zeitpunkt noch am Leben gewesen sein.
Doch die Bedingungen verschlechterten sich weiter. Am Dienstag wurde sie erneut lokalisiert – nun bereits rund 600 Meter unterhalb des Weges. Letztlich entdeckte eine Wärmebilddrohne ihren leblosen Körper in der Nähe eines Kraters. Die Bergung der Leiche war aufgrund des Geländes und der Sichtverhältnisse äußerst schwierig und konnte erst am Mittwoch abgeschlossen werden. Das Rettungsteam brachte den Leichnam zunächst ins Basislager nach Sembalun; ein Weitertransport ins Polizeikrankenhaus war noch ausständig.
Vorwürfe gegen Behörden
Die Rettungsaktion wurde nicht nur in Indonesien, sondern auch in Brasilien mit großer Anteilnahme verfolgt. Millionen Menschen hofften auf ein gutes Ende. Umso größer war die Bestürzung nach der Todesmeldung. Das brasilianische Außenministerium sprach von einer Tragödie. Die Botschaft in Jakarta habe eng mit den indonesischen Behörden zusammengearbeitet. Doch es wurden auch schwere Vorwürfe laut: Die brasilianische Botschaft warf der indonesischen Regierung vor, die Rettungsaktion in Teilen inszeniert und die Familie des Opfers falsch informiert zu haben. Laut deren Darstellung sei die junge Frau bereits kurz nach dem Sturz entdeckt und mit Wasser und Nahrung versorgt worden. Eine offizielle Stellungnahme der indonesischen Seite steht bislang aus.
Juliana Marins stammte aus Niterói im brasilianischen Bundesstaat Rio de Janeiro und hatte einen Universitätsabschluss in Marketing. Seit Februar bereiste sie Asien – unter anderem Vietnam, Thailand und die Philippinen – bevor sie nach Indonesien kam. Ihre letzte Reiseetappe wurde ihr zum Verhängnis. Der Fall wirft erneut Fragen zu Sicherheitsstandards, Wetterwarnsystemen und Notfallroutinen bei touristischen Bergtouren in entlegenen Regionen auf. Für die Angehörigen und Freunde von Juliana Marins bleibt der Schmerz über einen Verlust, der möglicherweise hätte verhindert werden können.
(fd)