UKR: Angriffe auf viele Städte
Rache? Selenskyj am G20-Gipfel
(15.11.2022) Russischer Racheakt? Nach Angaben der Ukraine hat Russland heute mehrere ukrainische Städte aus der Luft angegriffen. Am Nachmittag ertönten laut einer Luftabwehr-App in der gesamten Ukraine Sirenen, kurz darauf waren Explosionen in Kiew, Lwiw und Charkiw zu hören. Nach den Angriffen fiel in mehreren Regionen des Landes der Strom aus, wie die ukrainischen Behörden berichteten.
In Kiew wurden nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko im Onlinedienst Telegram bei einem Raketenangriff zwei Wohngebäude in der Hauptstadt getroffen. Rettungskräfte seien vor Ort. Die ukrainische Luftabwehr habe mehrere Raketen über Kiew abgefangen. Mindestens die Hälfte der Bewohner sei ohne Strom, erklärte Klitschko. Bei dem Angriff auf Kiew ist Klitschko zufolge mindestens eine Person ums Leben gekommen. Eine Leiche sei aus einem Wohngebäude in dem Bezirk Petschersk gezogen worden.
Der stellvertretende Leiter des ukrainischen Präsidialbüros, Kyrylo Tymoschenko, erklärte, die Raketen seien von russischen Streitkräften abgefeuert worden. Er verbreitete Filmmaterial, auf dem ein Feuer aus einem fünfstöckigen Wohnhaus in Kiew zu sehen ist. "Die Gefahr ist nicht vorbei", erklärte Tymoschenko und forderte die Bewohner auf, in Schutzräumen zu bleiben.
Der Angriff sei offenbar eine Reaktion auf die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G20-Gipfel, erklärte Präsidentenberater Andrij Jermak. In der Rede hatte Selenskyj die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder aufgefordert, Moskau zur Beendigung seines Angriffskrieges zu drängen. Auch andere ukrainische Städte waren von Angriffen betroffen. "Es gibt Explosionen in Lwiw", erklärte der Bürgermeister der westukrainischen Stadt in Onlinemedien. Der Bürgermeister von Charkiw im Nordosten des Landes sprach von einem "Raketenangriff" auf die Stadt. Beide Bürgermeister meldeten Stromausfälle in ihren Städten. Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen.
(fd/apa)