Unwetter in Kärnten
Aufräumen und reparieren
(30.06.2022) Die Aufräumarbeiten in den von schweren Unwettern betroffenen Kärntner Gemeinden Treffen und Arriach sind am Donnerstag mit Unterstützung eines neu eingesetzten Katastrophenzugs der Feuerwehr wieder voll angelaufen. Der Fokus liegt auf der Wiederherstellung der wichtigsten Infrastruktur und der Versorgung der Bevölkerung. Die Stromversorgung könnte bis zum Abend wieder hergestellt werden, hieß es bei einer Pressekonferenz der Landesregierung am Vormittag in Treffen.
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Treffen im Ausnahmezustand
Arriach war weiterhin nur mit dem Hubschrauber erreichbar. An einer Straßenverbindung für die Einsatzkräfte von Himmelberg aus wurde gearbeitet, sie könnte bis zum Abend fertig werden. Für den Zivilverkehr wird es wohl erst in einigen Tagen wieder eine Verbindung mit der Außenwelt geben. Wie Bezirkshauptmann Bernd Riepan sagte, arbeite man auch an einer Straßenverbindung für die Bevölkerung von Arriach westwärts nach Treffen, damit Anrainer, die etwa in Villach arbeiten, dies bald auch wieder tun können. Von Treffen aus gelang es den Einsatzkräften mittlerweile bis Innere Einöde durchzukommen. Die Verbindung nach Afritz könnte zumindest einspurig für die Aufräumarbeiten auch noch am Donnerstag befahrbar gemacht werden.
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LH Peter Kaiser bei den Aufräumarbeiten
Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sagte bei der Pressekonferenz, die immer wieder wegen des Lärms landender und startender Hubschrauber unterbrochen werden musste: "Es ist eine der schlimmsten Katastrophen, die wir je in unserem Bundesland erlebt haben." Er habe Verteidigungsministerin Claudia Tanner (ÖVP) um einen weiteren Assistenzeinsatz des Bundesheers gebeten - "solange es gebraucht wird". Am Freitag gibt es für die Kinder im Katastrophengebiet noch schulfrei, ab Montag wird der Betrieb an sechs Standorten wieder aufgenommen. Für Krisenbewältigung und Schulpsychologie sei gesorgt. Für (morgigen) Freitag kündigte Kaiser eine außerordentliche Regierungssitzung an.
Katastrophenschutz
Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) sagte, 650 Frauen und Männer seien am Donnerstag im Katastrophengebiet im Einsatz. Man dringe "Meter für Meter" zu den Schadenslagen vor, nun laute das Motto "Viele Hände, schnelles Ende". Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) sagte, die Hauptzufahrt nach Arriach vom Gegendtal aus sei auf 2,5 Kilometern nicht mehr existent, da sei "nur mehr ein großes Loch". Finanzreferentin Gaby Schaunig (SPÖ) kündigte Gelder für den Wiederaufbau an. Der "Topf für Hilfe in besonderen Lebenslagen" stehe den Menschen, die ihr Hab und Gut verloren haben, zur Verfügung. Außerdem werden Kreditsperren aufgehoben und man werde versuchen für Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, Ersatzwohnungen zu finden. Über das AMS könne man Arbeitsmarktprojekte organisieren, um "über einen längeren Zeitraum mit anzupacken". Die Politiker dankten den Einsatzkräften und bekundeten den Betroffenen ihr Mitgefühl.
Bürgermeister verlor guten Freund
Der Treffener Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) lobte das Miteinander und die Hilfsbereitschaft. "Alle helfen, die helfen können." Er kam noch einmal auf das Todesopfer zu sprechen, das das Unwetter am Mittwoch gefordert hatte. Ein 82-jähriger Mann aus Treffen war vor seinem Haus von einer Mure mitgerissen und getötet worden. Glanznig: Ich habe einen guten Freund und Nachbarn verloren."
(fd/apa)