Urlauben wird teurer
Hotellerie erhöht Preise
(26.04.2022) Jetzt müssen wir für Urlaub in Österreich tiefer in die Tasche greifen. Die Hotellerie kämpft mit den Nachwirkungen und anhaltenden Unwägbarkeiten der Coronakrise sowie der Inflation. Dazu kommt die Unsicherheit wegen der Ukraine-Krise und ein riesiger Fachkräftemangel. "Wir sind am Beginn eines Strukturwandels", sagte Susanne Kraus-Winkler, Obfrau des WKÖ-Fachverbands Hotellerie, heute. Die Profitabilität der Betriebe litt und leidet laut einer von der WKÖ beauftragten Studie sehr. Nun steigen die Preise um etwa 10 bis 15 Prozent.
Hotels entscheiden selbst
Bei diesem genannten Wert sagte Kraus-Winkler grundsätzlich dazu, dass die Preiserhöhungen über die einzelnen Hotels hinweg natürlich unterschiedlich ausfallen - auch davon abhängig, wie weit man die Preise bereits im Vorjahr erhöht hat. "Es muss rasch weiterverrechnet werden", fügte Experte Martin Schaffer, Partner bei mrp Hotels hinzu. Auch der Zielgruppenmix der jeweiligen Beherberger spiele eine große Rolle. Habe man Verträge mit Reiseveranstaltern, würden große Sprünge nicht akzeptiert. Einfacher sei eine Erhöhung, wenn man auf Plattformen oder mit eigener Homepage Gäste wirbt. Jedenfalls sei der "endgültige Tod der gedruckten Preisliste" erfolgt, "die Preisliste ist tot", sagte Schaffer.
Umstrukturierungen
"Viele Betriebe werden beginnen, ihr Geschäftsmodell zu hinterfragen", sagte Kraus-Winkler vor Journalistinnen und Journalisten in Wien. Vielleicht würde unter der Woche aufs Abendgeschäft im Restaurant verzichtet, vielleicht würden einzelne Ruhetage eingeschoben werden. "Bisher wurde aus einer Not heraus gehandelt", bezog sie sich auf die Coronakrise, "jetzt versuchen Betriebe, Strategien aus den Änderungen zu erarbeiten." Es gehe bei vielen darum, sich zu repositionieren. Zuletzt ist die Profitabilität laut Schaffer um rund 20 Prozent eingebrochen. Vor allem einzelne Pensionen und fast die gesamten Airbnb-Unterkünfte seien vom Markt verschwunden, "gehen aber nicht ab".
(fd/apa)