Venedig verlangt Eintritt
Tagestourist*innen zahlen 5€
(04.04.2024) Venedig konkretisiert seine Pläne. Am 25. April, einem Nationalfeiertag in Italien, werden Tagestourist*innen erstmals fünf Euro für den Zutritt in die Lagunenstadt zahlen müssen, hat der Bürgermeister von Venedig, Luigi Brugnaro, bei einer Pressekonferenz in Rom am Donnerstag angekündigt. Was steckt aber hinter dieser Einführung?
Der Gedanke hinter den 5 €
Bürgermeister Brugnaro hat verkündet "Unser Ziel ist nicht, Geld zu kassieren, sondern zu verhindern, dass die Stadt explodiert. Wir wollen Venedig touristenfreundlicher gestalten, denn es gehört nicht nur den Venezianern sondern der ganzen Welt. Wir müssen unbedingt die Menschenströme regeln. Bisher hatte kein Politiker*in den Mut, ein Eintrittsgeld einzuführen. Wir haben damit in den ersten zwei Jahren mehr Kosten als Einnahmen, doch wir sind der Ansicht, dass dieser Beschluss notwendig ist." 2024 werde ein Testjahr sein. "Wir müssen wissen, wie viele Tagestourist*innen eintreffen und sehen, ob das System der QR-Codes zur Zahlung des Eintrittsgeldes funktioniert", so Brugnaro.
Wer muss 5€ herhalten?
Das Eintrittsgeld wird an insgesamt 29 Tagen im Jahr 2024 erhoben: Vom 25. bis 30. April, vom 1. bis 5. Mai und an allen übrigen Wochenenden (samstags und sonntags) bis zum 13. und 14. Juli. Davon ausgenommen ist das Wochenende zum Tag der Republik (1. bis 2. Juni). Auf der mehrsprachigen Webseite www.Cda.ve.it sind die Tage aufgelistet, an denen Tourist*innen die Gebühr zahlen müssen. Zwischen 16.00 und 8.30 Uhr wird der Zugangsbeitrag nicht fällig. Gezahlt wird der Beitrag mit Kreditkarte oder Paypal.
Wer ist ausgenommen?
Einheimische und in Venedig geborene Personen, Immobilienbesitzer*innen (auch wenn sie nicht in Venedig wohnen), Student*innen und Arbeitnehmer*innen müssen nicht zahlen. Für andere Kategorien, wie Kinder unter 14 Jahren, Behinderte und Begleitpersonen besteht zwar eine Buchungs- aber keine Zahlungspflicht.
Massentourismus in Venedig
Venedig kämpft seit Jahren gegen Touristenanstürme und versucht immer wieder mit verschiedenen Strategien, den Massenandrang zu bewältigen. Das Eintrittsgeld soll nach Angaben des Bürgermeisters Luigi Brugnaro vor allem in die Instandhaltung und Reinigung der Stadt fließen.
(APA/VH)