Verbot von Hundefleisch
Südkorea denkt um
(09.01.2024) In einer historischen Entscheidung hat das südkoreanische Parlament den Verkauf von Hundefleisch für den menschlichen Verzehr verboten. Dieses Verbot, das ab 2027 in Kraft treten wird, markiert das Ende einer jahrhundertealten Tradition. Inmitten steigender Unterstützung für den Tierschutz reagiert Südkorea auf die lange umstrittene Praxis. Früher als Mittel für mehr Ausdauer im schwülen Sommer angesehen, wird der Verzehr von Hundefleisch heute seltener.
Das neue Gesetz sieht harte Strafen für Zuwiderhandlungen vor – bis zu drei Jahre Gefängnis oder Geldstrafen von bis zu 30 Millionen Won. Tierschützer hatten heftige Kritik geäußert, insbesondere an den grausamen Methoden der Schlachtung. Züchter und Händler argumentieren, dass es bereits Fortschritte in Richtung humanerer Methoden gegeben hat. Staatspräsident Yoon Suk-yeol, ein bekannter Tierliebhaber, unterstützte das Verbot. Er und First Lady Kim Keon-hee sind bekannt für ihre Adoptionen streunender Hunde und Katzen.
Das südkoreanische Landwirtschaftsministerium schätzt, dass etwa 1.100 Betriebe 570.000 Hunde züchten, die in rund 1.600 Restaurants serviert werden. Der koreanische Verband für essbare Hunde, der Züchter und Verkäufer vereint, sagt, das Verbot werde 3.500 Betriebe und 3.000 Restaurants betreffen.
(APA/jf)