Vida: KV Gespräche vorziehen

500k Menschen betroffen

(14.09.2022) Und wie viel verdienst du brutto in deinem 40 Stunden Job? Die vielen Auswirkungen vieler Krisen versprechen einen besonders heißen KV-Herbst. Die Gewerkschaft drängt im Vorfeld der Herbstlohnrunde nicht nur auf einen Mindestlohn von 2.000 Euro brutto. Sie will auch KV-Verhandlungen für hunderttausende Arbeitnehmer im Verkehrs- und Dienstleistungsbereich von der Eisenbahnerin bis zum Friseur vorziehen. Eigentlich würden diese erst 2023, also Monate nach den richtungsweisenden Metaller-KV-Verhandlungen beginnen, die am Montag starten.

"Die Löhne müssen jetzt steigen, denn die Beschäftigten müssen mit ihren Einkommen gut auskommen und leben können", erklärte vida-Chef Roman Hebenstreit heute bei einer Pressekonferenz in Wien. Konkret gefordert werden Sonderkollektivvertragsverhandlungen für die Beschäftigten in allen für die vida relevanten Branchen. Dort arbeiten laut Gewerkschaftsangaben gut 500.000 Menschen. Mit Abstand größtes Einzel-Unternehmen sind die ÖBB, größte Teilbranche ist der Tourismus mit rund 220.000 Arbeitskräften. "Es wird an den Sozialpartnern liegen einen Rettungsschirm zu öffnen", sagte Hebenstreit. "So wie die Regierung gegensteuert, verpuffen die Entlastungsmaßnahmen gegen die Teuerung bei ganz vielen Menschen sehr schnell."

Kalte Progression und Strompreisbremse zu wenig

Die bisherigen von der Regierung geschnürten Hilfen wie etwa die Strompreisbremse sowie das Aus der kalten Progression reichten nicht, so Hebenstreit - auch wenn man die Maßnahmen grundsätzlich begrüße. "Sie wirken aber nur punktuell und kommen zu spät. Es braucht beides, höhere Löhne und mehr, treffsicherere staatliche Maßnahmen." Beim Aus der kalten Progression werde man erst nächstes Jahr konkret analysieren, wie sich das auf die unteren Einkommensklassen auswirke.Es drehe sich auch um Wohn- und Mietkosten sowie Lebensmittelpreise. "Am Ende geht es darum, wer die Kosten für die Krise trägt: Jene, die es sich leisten können oder jene, die sich nicht wehren können."

Echtes Bestbieterprinzip nötig

Außerdem könne die Öffentliche Hand etwa ein viel stärkeres Bestbieterprinzip anwenden. Die Politik müsse nur beschließen, öffentliche Aufträge nur mehr an Firmen zu vergeben, die mindestens 2.000 Euro brutto bezahlen. Das derzeitige Bestbieterprinzip sei "nur ein Feigenblatt und in Wahrheit ein Billigstbieterverfahren".

2000 € Mindestlohn gefordert

Freilich sei es in manchen Branchen schwierig, einen Mindestlohn von 2.000 Euro umzusetzen, gestand der vida-Chef ein, die Forderung sei aber Ernst. Je niedriger der gewerkschaftliche Organisationsgrad sei, desto schwieriger sei es. Daher rief Hebenstreit im Besonderen Menschen aus solchen Branchen dazu auf, der Gewerkschaft beizutreten - etwa Friseurinnen und Friseure oder Personen aus dem Bewachungsgewerbe und der Kosmetikbranche. Auch bei den hohen Einkommen bleibe die Grundforderung eines Inflationsausgleichs.

Löhne sind zu niedrig

Rückendeckung bekam Hebestreit bei der Pressekonferenz von Vertretern von Branchen, in denen die Probleme laut Gewerkschaft besonders groß sind. "In der Bewachung verdiene 90 Prozent der Beschäftigten bei 40 Stunden Arbeit in der Woche weniger als 2.000 Euro brutto, gut die Hälfte sogar nur 1.700 Euro brutto", beklagte Gernot Knopp, Vize-Betriebsratschef bei der Scuritas SDL GmbH. Die Betriebsratschefin des Systemgastronomen Nordsee, Eva Eberhart, erinnerte daran, dass gerade in der Gastronomie zuletzt viel Kurzarbeit herrschte, durch die man bei relativ niedrigen Gehältern weitere Einbußen habe hinnehmen müssen.

Viele arbeiten für viel weniger

Es gibt auch Branchen, in denen noch nicht einmal 1.500 Euro netto im Monat als Basislohn verdient werden. Bei Friseurinnen und Friseuren sind es 1.290 Euro netto, bei Reinigungskräften 1.360 Euro, im Hotel- und Gastgewerbe 1.325 Euro netto, in der Bewachung 1.373 Euro, in der Pflege 1.383 Euro. Die Armutsgrenze liegt laut Gewerkschaft unter Berufung auf die Schuldnerberatung - noch nicht an die neuesten hohen Inflationswerte angepassten - bei knapp 1.400 Euro netto im Monat für Einpersonenhaushalte. Es gibt also dringenden Handlungsbedarf!

(fd/apa)

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