Weinstein vor Gericht
Partieller Schuldspruch
(12.06.2025) Harvey Weinstein, Mitverantwortlicher für die Gründung des Miramax-Studios, wurde bereits 2020 wegen Vergewaltigung und sexuellen Übergriffs verurteilt. 2024 wurde das 2020-Urteil vom Berufungsgericht des Staates New York aufgelöst. Das Verfahren gegen ihn wurde daher wieder aufgenommen.
Verfahren 2020
Im Jahr 2020 wurde Weinstein schuldig gesprochen, nämlich aufgrund der Vergewaltigung von Jessica Mann und des sexuellen Übergriffs an Miriam Haley. Die Auflösung des Urteils fand mit der Begründung statt, dass es zu einem fehlerhaften Verhalten des Richters kam. Der Richter gestattete nämlich auch anderen Frauen die Aussage, obwohl deren Anschuldigungen nicht Teil der Anklagepunkte waren.
Weinstein blieb dennoch inhaftiert, weil er 2022 aufgrund von einer Vergewaltigung zu 16 Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Aktuell beruft sich Weinstein dagegen.
Verfahren 2025
Der Beginn des neuen Gerichtsprozesses war am 23. April. Weinstein plädiert auf unschuldig.
Die Anschuldigungen für diesen Prozess waren folgende: Vergewaltigung der beginnenden Schauspielerin Jessica Mann im Jahr 2013, sexueller Angriff der einstigen Produktionsassistentin Miriam Haley im Jahr 2006 und sexuellen Missbrauch von Kaja Sokola im Jahr 2002. Zu dem damaligen Zeitpunkt war sie eine Nachwuchsschauspielerin im Alter von 16 Jahren. Die Anwälte der Anklägerseite erklärten, dass Weinstein Frauen in solch intime Umstände anlockte, indem er ihnen Versprechen für eine Hollywood-Karriere machte. Dann soll es zu den Überfallen gekommen sein. Die verteidigende Seite wies das ab und sagte, dass die Verbindungen für beide Seiten Vorteile hatte.
Die Schlussplädoyers der Ankläger erläuterten, dass Weinstein seine mächtige und einflussreiche Position für die Manipulation und den Missbrauch von Frauen ausnutzte.
Die verteidigende Seite sagte gegen diese Aussagen, dass die klagenden Frauen aus Rache Lügen erzählt hätten, da die Intimität mit Weinstein nicht den Hollywood-Erfolg als Folge hatte.
Es kam zu einer partiellen Verurteilung Weinsteins. Einmal wurde er als schuldig anerkannt, einmal für nicht schuldig und in einem Fall konnte es erst zu keiner Einigung der Geschworenen kommen, nach fünf Tagen wurde aber ein Urteil gefällt.
#MeToo
Die Verurteilung Weinsteins im Jahr 2020 galt als wichtiger Zeitpunkt für die "#MeToo-Bewegung". Dabei geht es um die Veröffentlichung von fehlerhaftem sexuellem Verhalten von Männern mit Macht.
(apa/ob)