West-Nil-Virus

3 Tote in Italien

(29.07.2025) Seit dem 20. Juli sind in West- und Süditalien drei Menschen an den Folgen des West-Nil-Virus gestorben. Am Montag stirbt ein 77-jähriger Mann aus der Provinz Frosinone südlich von Rom an einer Erkrankung mit dem Virus. Der Mann litt an Vorerkrankungen, unter anderem an einer chronischen Niereninsuffizienz und wurde 2014 einer Herztransplantation unterzogen. In den Wochen vor der Erkrankung hält sich der nun verstorbene Mann in Baia Domizia in der Region Kampanien auf. Dort vermuten Gesundheitsbehörden die Quelle des Virus. Bereits am 20. Juli war eine 82-jährige Frau in der Provinz Latina südlich von Rom verstorben. Sie war am 14. Juli mit Fieber und verwirrtem Zustand ins Spital eingeliefert worden. Am Montag stirbt noch ein 80-jähriger Mann in der süditalienischen Stadt Caserta. Auch dieser Patient litt an mehreren Vorerkrankungen.

Milder Winter begünstigt Wachstum von Mückenlarven!

Die Gesundheitsbehörden haben die tierärztliche und ökologische Überwachung in den Regionen Frosinone, Latina sowie in einigen Teilen Roms angeordnet. Die auffällige Häufung von Fällen in einigen Provinzen erklären Experten mit den geografischen und klimatischen Gegebenheiten: Zahlreiche Kanäle, Sümpfe und stehende Gewässer bieten ideale Brutbedingungen für Mücken, die als Überträger des Virus gelten. Auch der milde Winter dürfte die Entwicklung der Mückenlarven beschleunigt haben.

Krähen und Möwen als Überträger

Zusätzlich verschärft die hohe Anzahl an Krähen und Möwen das Problem. Diese Vogelarten dienen als natürliche "Reservoire" des Virus, das anschließend durch Stechmücken auf den Menschen - und in seltenen Fällen auch auf Tiere - übertragen wird. Schwere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Nur etwa ein Prozent der Infektionen führt zu schweren neurologischen Erkrankungen. Generell wird von einer sehr hohen Dunkelziffer ausgegangen, da eine Infektion in etwa 80 Prozent der Fälle ohne Symptome verläuft. Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Experten gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge des Klimawandels steigen werden.

(APA/LaS)

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