Wie starb Alexej Nawalny?

RUS: verweigert Untersuchung

(20.02.2024) Wenig verwunderlich hat der Kreml hat eine von der EU geforderte internationale Untersuchung zum Tod des inhaftierten Oppositionellen Alexej Nawalny abgelehnt. "Solche Forderungen akzeptieren wir überhaupt nicht", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag laut russischen Nachrichtenagenturen. Moskau sieht darin eine Einmischung in seine inneren Angelegenheiten. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatte eine solche Untersuchung des in Russland unter Verschluss gehaltenen Leichnams gefordert.

Peskow wies auch Anschuldigungen von Julia Nawalnaja, dass Kremlchef Wladimir Putin ihren Mann getötet habe, als "unbegründet und unverschämt" zurück. Die 47-Jährige hatte am Montag in einer Videobotschaft Putin für den Tod Nawalnys im Straflager nördlich des Polarkreises verantwortlich gemacht und angekündigt, den Kampf ihres Manns gegen das System des Kremlchefs fortzusetzen.

Peskow sagte, dass weder er noch Putin die Videobotschaft angeschaut hätten. Vor dem Hintergrund, dass "Julia Nawalnaja gerade verwitwet ist", wolle er sich mit Kommentaren zurückhalten. Zugleich verteidigte der Kremlsprecher das brutale Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Russen, die in vielen Städten des Landes zum Andenken an den gestorbenen Putin-Gegner Blumen niederlegten und Kerzen anzündeten. Die Uniformierten hätten ihre Aufgabe im Einklang mit den Gesetzen erfüllt, meinte Peskow.

Hunderte Menschen waren in den vergangenen Tagen festgenommen worden, weil sie öffentlich des Toten gedachten. In Eilverfahren haben Gerichte Arrest oder Geldstrafen verhängt. Trotzdem zeigten viele Russen weiter öffentlich ihre Trauer. Nawalnys Team kritisierte, dass Menschen in Russland nun schon wegen des Niederlegens von Blumen festgenommen werden.

Der inhaftierte russische Oppositionelle Ilja Jaschin bekräftigte unterdessen hat nach dem Tod seines Freundes Nawalny seine Entschlossenheit zum Kampf gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin. "Solange mein Herz in meiner Brust schlägt, werde ich gegen die Tyrannei kämpfen", schrieb Jaschin in einem am Dienstag verbreiteten Brief. Der 40-Jährige äußerte sich zudem überzeugt, dass Putin für Nawalnys Tod verantwortlich sei. Putin habe Nawalnys Tötung "angeordnet", schrieb Jaschin. Er habe Nawalny nicht einfach getötet, sondern dies "demonstrativ" getan, damit insbesondere mit Blick auf die im März bevorstehende Präsidentschaftswahl "niemand an Putins Involvierung zweifelt". In Putins Verständnis äußere Macht sich durch "Mord, Grausamkeit und Rache", fuhr Jaschin fort. Dies sei nicht das Denken eines Staatsmannes, sondern eines "Bandenchefs".

(fd/apa)

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