Wieder mehr Strafanzeigen
Niveau wie vor Pandemie
(06.03.2023)
Als hätte es die Corona-Pandemie nie gegeben: Das Niveau der Strafanzeigen lag im vergangenen Jahr nach eklatanten Rückgängen 2020 und 2021 nahezu exakt auf demselben wie im letzten Vor-Pandemie-Jahr 2019. 2022 waren es 488.949 Strafanzeigen, 2019 lag man bei 488.912. Das wurde am Montag bei der Präsentation der Kriminalstatistik in Wien bekanntgegeben. Wie in den Vorjahren wurden mehr als 50 Prozent der Taten aufgeklärt.
"Es ist das eingetreten, was erfahrene Kriminalisten erwartet haben", sagte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) bei der Pressekonferenz. Die polizeiliche Anzeigenstatistik ist wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. "Somit ist das Corona-Loch wieder geschlossen", sagte Karner. Er benannte außerdem die "drei größten Herausforderungen" und zählte hier Extremismus, den Kampf gegen die Schleppermafia sowie Cybercrime auf. "Manche Deliktsfelder haben durch die Pandemie eine besondere Dynamik bekommen und sind deutlich gestiegen", sagte der Innenminister unter Bezug auf Extremismus und Cybercrime.
© APA | Christina Uhl/mh/gl
Die Pandemiejahre zeigten einen starken Rückgang der Anzeigen: 2020 wurden 433.811 Straftaten angezeigt, 2021 waren es gar "nur" 410.957. Das Bundeskriminalamt (BK) sieht das darin begründet, dass die sogenannte klassische Kriminalität einen Einbruch erlebte, vor allem durch die geschlossene Nachtgastronomie und durch die Lockdowns, womit das öffentliche Leben stark eingeschränkt war. So gab es etwa im Bereich der Nachtgastronomie deutlich weniger Diebstähle und Körperverletzungen, so das BK.
(FJ/APA)