Wird Bundesheer aufgerüstet?
"20 Jahre lang kaputt gespart"
(03.03.2022) Wieviel Geld steckt Österreich in seine Landesverteidigung? Der Krieg in der Ukraine hat in vielen EU-Ländern Aufrüstungsgedanken ausgelöst. So wird in Deutschland sogar schon über ein Comeback der Wehrpflicht diskutiert. Auch die heimische Regierung will offenbar in die Landesverteidigung investieren, doch die To-Do-Liste ist laut Experten erschreckend lang. Das Bundesheer sei in den letzten 20 Jahren quasi “kaputt gespart“ worden.
Es fehlt also an allen Ecken und Enden, so Militärstratege Gerald Karner:
"Zunächst muss man in die Luftstreitkräfte investieren. Dann muss die ohnehin schon kleine Kampfpanzerflotte modernisiert werden. Es braucht aber auch andere Panzerfahrzeuge, LKW und Spezialfahrzeuge, wenn man die österreichischen Streitkräfte auf ein angemessenes Niveau heben will."
Es gibt aber auch Personal-Baustellen, so Karner:
"Wir haben noch immer eine ständig alternde Beamtenarmee bei den Berufssoldaten. Und auf der anderen Seite eine Miliz, die nicht übt. Wenn man - für was auch immer - einsatzbereit sein will, dann muss die Miliz üben und entsprechend ausgerüstet sein."
Das wird also nicht billig, es wäre aber machbar, so Karner:
"Wir reden hier von einem Nachholbedarf von rund 10 Milliarden Euro. Das Heeresbudget müsste zunächst von 0,6 auf zumindest 1 Prozent des BIP angehoben werden. In weiterer Folge dann auf 2 Prozent. Das wäre also schon zu finanzieren, ich zweifle aber am politischen Willen."
(mc)