Wort des Jahres 2025?
Elch Emil, Zuckerlkoalition & Co
(07.11.2025) Letztes Jahr lautete das Wort des Jahres „Renaturierung“. Welches Wort wird wohl heuer in Österreich diesen Titel erhalten?
Am Freitag veröffentlicht die Gesellschaft für Österreichisches Deutsch (GSÖD) die Kandidatenliste – und zwar nicht nur für das Wort des Jahres, sondern auch für das Unwort, das Jugendwort, den Spruch und den Unspruch des Jahres.
Ab sofort und bis zum 1. Dezember kann man in allen Kategorien unter oewort.at seine Stimme abgeben. Danach tritt die Jury zusammen, ermittelt die Sieger, und die Ergebnisse werden anschließend veröffentlicht.
Wer steht heuer auf der Kandidatenliste?
Wort des Jahres
Unter anderem „Elch Emil“, Österreichs berühmtester Elch, der in Nieder- und Oberösterreich für Aufsehen sorgte, sowie die „Zuckerlkoalition“ (eine mögliche Koalition aus ÖVP, SPÖ und NEOS). Ebenfalls nominiert sind der „Buddha von Wien“, der Spitzname für ÖVP-Bundeskanzler Christian Stocker, und der „Achter-Sepp“, benannt nach NEOS-Staatssekretär Sepp Schellhorn und seiner Vorliebe für seinen Audi A8 – und viele weitere.
Jugendwort des Jahres
Hier sind Begriffe wie „Checkst“ (Verstehst du?), „rede!“ (lauter!) und „tuff/tough“ (cool oder krass) im Rennen.
Unwort des Jahres
In dieser Kategorie geht es politischer zu. Zur Auswahl stehen etwa „Ampel-Koalition“, „Entnahme“, „Volkskörper“ und „Deregulierung“.
Spruch des Jahres
Nominiert ist unter anderem der Satz der Französin Gisele Pelicot, die von ihrem Ehemann jahrelang betäubt und vergewaltigt wurde:
- „Die Scham muss die Seite wechseln.“
Ebenfalls im Rennen: ein Ausspruch von Bundeskanzler Christian Stocker:
- „Ein Kompromiss ist keine Niederlage, sondern ein Erfolg für das ganze Land.“
Unspruch des Jahres
Auch heuer sind wieder einige kontroverse Aussagen nominiert.
So sagte der ehemalige Rekordtorschütze der österreichischen Fußballnationalmannschaft Toni Polster nach dem 10:0-Sieg gegen San Marino über die gegnerische Mannschaft:
- „Das ist eine Auswahl von Pizzabäckern, aber mit Sicherheit keine Nationalmannschaft.“
Zur Auswahl steht außerdem eine Aussage von FPÖ-Obmann Herbert Kickl über den Salzburger Erzbischof Franz Lackner:
- „Wir schieben ihn ab, wenn er aus seinen Klostermauern kommt.“
Grund für diesen Spruch war Lackners Warnung vor der Vereinnahmung und Instrumentalisierung der Religion durch die Parteipolitik.
(AVL)