X-Jam: zeigt Security an
Konsequenzen nach Übergriffen
(14.07.2021) (update) Nachdem sich Vorwürfe rund um die X-Jam-Maturareise in Kroatien erhärtet hatten, bei der es zu sexuellen Übergriffen, Belästigungen und rassistischen Beleidigungen gekommen sein soll, hat der Veranstalter einen Security-Mitarbeiter angezeigt. Wie X-Jam heute mitteilte, wurde der Mann, der in Kroatien zwei Wochen als Ordner im Einsatz war, bei der Landespolizeidirektion Wien wegen sexueller Belästigung (§ 218 StGB) zur Anzeige gebracht.
"intensive interne Recherchen"
Der Anzeige gegen den - vom Veranstalter nahe liegender Weise mittlerweile entlassenen - Security-Mitarbeiter waren "intensive interne Recherchen" vorangegangen, hieß es seitens X-Jam. Der Verdächtige - ein österreichischer Staatsbürger - sei von mehreren Personen anhand von Fotos identifiziert worden. Dem Vernehmen nach soll er einem Mädchen auf ihr Zimmer gefolgt sein und sich zu ihr ins Bett gelegt haben, wo sie sich gegen seine Zudringlichkeiten zur Wehr setzen musste.
Staatsanwaltschaft Graz ermittelt gegen 19-jährigen Steirer
Zuvor hatte die Staatsanwaltschaft Graz der APA ein Ermittlungsverfahren gegen einen 19-jährigen Steirer aus dem Bezirk Deutschlandsberg bestätigt, dem Vergewaltigung vorgeworfen wird. Der Bursch soll als Teilnehmer der Maturareise ein Mädchen aus Oberösterreich in einem Hotelzimmer missbraucht haben. Die Betroffene hatte den Übergriff bereits in Kroatien gemeldet, nach ihrer Rückkehr erstattete sie in Begleitung ihrer Mutter auf einer Polizeiinspektion in Oberösterreich neuerlich Anzeige. In beiden Fällen gilt die Unschuldsvermutung.
X-Jam: Null-Toleranz-Politik
"X-Jam verfolgt eine Null-Toleranz-Politik, wenn es um sexuelle Übergriffe, Diskriminierung oder Gewalt geht", bekräftigte X-Jam-Geschäftsführer Alexander Knechtsberger am Mittwochabend gegenüber der APA. Bei einer von X-Jam eingerichteten Beschwerdestelle hatten bis heute 40 Maturantinnen und Maturanten Übergriffe bzw. ungebührliche Vorfälle gemeldet. In einigen Fällen gebe es "konkrete Anschuldigungen" gegen Security-Mitarbeiter, hatte es zunächst geheißen. Nach der ersten Anzeige - dem Veranstalter zufolge gibt es "derzeit keine Hinweise auf weitere Tatverdächtige" - versprach Knechtsberger "eine lückenlose Aufklärung". X-Jam werte "alle übermittelten Informationen akribisch aus" und setze "auf enge Zusammenarbeit mit den Behörden".
(fd/apa)