youtube-stars verurteilt
prank ging nach hinten los
(02.04.2021) Dieser Streich ging nach hinten los: Weil sie für ihr Youtube-Video einen Banküberfall vorgetäuscht haben, müssen die beiden US-Youtube-Stars Alan und Alex Stokes nun eine Bewährungsstrafe aussitzen. Der Vorfall hatte zu einem Polizeieinsatz und zur kurzzeitigen Festnahme eines unbeteiligten Uber-Fahrers geführt.
Die als „Stokes Twins" bekannten Youtube-Geschwister Alan und Alex Stokes drehen Scherzvideos für ein Millionenpublikum – doch mit diesem „Prank“ gingen sie zu weit. Im Oktober 2019 hatten sie sich als Bankräuber verkleidet und ein Auto beim Fahrdienstleister Uber bestellt, während sie sich von Mitarbeitern filmen ließen. Doch der Uber-Fahrer war nicht in den Streich eingeweiht und weigerte sich, die beiden mitzunehmen. Ein Zeuge beobachtete das Szenario und glaubte, einen echten Banküberfall mit versuchter Geiselnahme zu sehen. Der Fahrer wurde kurzzeitig festgenommen.
Die Polizisten verwarnten die Youtuber daraufhin, ließen sie aber gehen. Daraus gelernt hatten sie scheinbar nicht, denn nur Stunden später zogen sie auf dem Campus der University of California einen ähnlichen Streich ab, der wieder einen Polizeieinsatz auslöste.
„Es sei unverantwortlich und rücksichtslos“, dass sich die Stokes-Brüder mehr für Internet-Klicks, als für die Sicherheit der Polizeibeamten und des Uber-Fahrers interessierten, hieß es von einem Polizeibeamten. Sie hätten „buchstäblich ihr Leben riskiert, um Menschen zu helfen, die sie in Gefahr glaubten“.
Trotzdem kamen sie noch einmal glimpflich davon: Anstatt der ursprünglichen Anklage auf Freiheitsberaubung, wurde die Anklage auf ein Vergehen heruntergestuft. Die Brüder erklärten sich für schuldig und müssen nun eine einjährige Bewährungsstrafe absitzen. Zusätzlich müssen beide 160 Stunden Sozialdienst ableisten und Schadensersatz bezahlen.
Die Stokes-Brüder haben rund 6,6 Millionen Fans auf Youtube, auf TikTok sogar fast 30 Millionen. Bei ihren Streichen nehmen sie meistens ihre eigenen Freunde und Verwandten ins Visier. Von Videos, die kriminelles Verhalten nachahmen, müssen sie von nun an durch gerichtlichen Beschluss absehen.
(SMS/APA)