Zivildienst auf Etappen?
Plackolm mit Details
(12.07.2023) Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) hat ihre Pläne, den Zivildienst künftig auch in Etappen abzuleisten, präzisiert: Es gehe dabei lediglich um "besondere Härtefälle", sagte sie heute bei der Präsentation der Quartalsbilanz. Derzeit werde die Lösung gemeinsam mit dem Verteidigungsministerium verfassungsrechtlich geprüft. Indes freute sich Plakolm über einen weiter regen Zulauf zum Zivildienst. Dieser sei immerhin der "Headhunter für den Sozialbereich".
Im ersten Halbjahr 2023 gab es 5.446 Zuweisungen zum Zivildienst, was ein Plus von 6,2 Prozent im Vorjahresvergleich bedeutet. 87 Prozent des Bedarfs wurden damit gedeckt, was ebenfalls mehr ist als noch 2022. Das größte und beliebteste Einsatzgebiet beim Zivildienst ist das Rettungswesen. 43 Prozent der Zivildiener wurden zu Einrichtungen im Rettungswesen zugewiesen, jeder vierte zur Sozial- und Behindertenhilfe, zwölf Prozent zur Altenbetreuung und neun Prozent zu Krankenanstalten.
Grundausbildung in der Pflege
Plakolm zeigte sich auch stolz, dass Zivildiener im Rahmen des UBV-Moduls (Unterstützung bei der Basisversorgung) wieder eine Art "Grundausbildung in der Pflege" absolvieren könne. Überhaupt gebe es laufend Neuerungen und Verbesserungen, wie etwa die erhöhte Grundvergütung für Zivildiener seit Jahresbeginn. Rund drei Viertel blieben nach Ableisten des Diensts ihren Organisationen erhalten. Schon alleine deswegen sei der Zivildienst nicht wegzudenken, so Plakolm.
Gegenwind
Dass sich Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) für ihren Bereich eher ablehnend gegenüber einer Teilung des Grundwehrdienstes gezeigt hat, ist für Plakolm offensichtlich kein Problem. "Wir prüfen das jetzt einmal verfassungsrechtlich", sagte sie zu ihrem Vorschlag. Die von ihr angesprochenen "Härtefälle" wären etwa saisonale Arbeitskräfte, etwa in der Gastronomie und in der Landwirtschaft sowie in Familienbetrieben. Eine Teilung würde da deutliche Abhilfe schaffen.
(fd/apa)