Zug- und Flugausfälle in Österreich
Streik in Deutschland
(27.03.2023) In ganz Deutschland stehen seit Mitternacht Züge, Busse und Flugzeuge still. Der 24-stündige Warnstreik führt auch in Österreich zu massiven Beeinträchtigungen im Bahn- und Flugverkehr. Betroffen sind unter anderem alle Zugverbindungen über das Deutsche Eck. Züge von und nach Deutschland werden kurzgeführt oder fallen aus. Nach Auskunft des Wiener Flughafens fallen heute auch alle Flugverbindungen zwischen Wien und München, Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart aus.
Mit den Warnstreiks wollen die deutsche Gewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) den Druck bei den laufenden Lohnverhandlungen erhöhen.
Auf der Schiene wird der Fernverkehr am Montag komplett und der Regionalverkehr größtenteils eingestellt. Bestreikt werden nahezu sämtliche deutsche Flughäfen, nicht aber der Berliner Airport. Wasserstraßen und Häfen sowie die Autobahngesellschaft sind ebenfalls betroffen. Der Münchner Flughafen wurde bereits am Sonntag bestreikt, alle zwölf Flüge zwischen München und Wien fielen aus.
In Österreich hat der Streik ebenfalls massive Auswirkungen. Züge von und nach Deutschland werden kurzgeführt oder fallen aus. Betroffen sind zudem alle Zugverbindungen über das Deutsche Eck. Ein Pendelverkehr im Zweistundentakt wird eingerichtet. Fahrten können bis zu drei Stunden länger dauern. Die ÖBB ersuchen alle betroffenen Reisenden, nicht notwendige Fahrten auf diesen Strecken zu verschieben oder alternative Reisemöglichkeiten zu wählen.
Auch viele Flugverbindungen mit dem Nachbarland fallen aus. Nach Auskunft des Wiener Flughafens werden am Montag alle Flugverbindungen zwischen Wien und München, Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart gestrichen. Weiters gibt es auch einzelne Ausfälle bei Flugverbindungen von und nach Düsseldorf, Hamburg und Köln - insgesamt sind das 28 Hin- und 27 Rückflüge von und zu diesen Destinationen.
Gestrichen wurden auch die Flüge zwischen Salzburg und Frankfurt sowie Köln, ebenso alle drei Flugverbindungen zwischen Innsbruck und Frankfurt und jeweils zwei Hin- und Rückflüge zwischen Linz und Frankfurt. Allen Reisenden wird empfohlen, sich bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter bezüglich ihrer Flugreise zu erkundigen. Eine Übersicht über aktuelle Ankünfte und Abflüge bieten auch die Homepages der jeweiligen Airlines und der Flughäfen.
Auch am Dienstag dürften die Auswirkungen des Warnstreiks noch zu spüren sein. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn etwa werde es dauern, bis die ICE- und IC-Züge wieder dort sind, wo sie gebraucht werden. Es sei daher vor allem zu Beginn des Tages weiter mit Zugausfällen zu rechnen, teilte die Bahn mit. Auch an den Flughäfen sind Auswirkungen noch am Dienstag möglich.
Ob noch weitere Streiktage bevorstehen, ist unklar. Der heutige Ausstand ist eine länger geplante, aber zunächst einmalige Aktion der beteiligten Gewerkschaften. Verdi will mit dem Warnstreik den Druck auf die Kommunen und den Bund erhöhen. Wenn sich beide Seiten in Potsdam einigen, könnte die EVG mögliche weitere Bahnstreiks nicht mehr im Schulterschluss mit Verdi machen. Angesichts der konfrontativen Situation sind weitere Ausstände auch im öffentlichen Dienst aber nicht vom Tisch.
(mt/apa)