1,5 Grad schon 2028?

Düstere Aussichten

(02.06.2025) Die Erhitzung geht wohl schneller als erwartet! Das Ziel, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu halten, dürfte schwieriger werden als angenommen. Schon der letzte Weltklimabericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) rechnete mit dem Erreichen der 1,5-Grad-Grenze bereits zwischen 2030 und 2035. Das Wegener Center und Institut für Physik der Universität Graz verlegte am Montag diese Einschätzung auf weitere Jahre nach vorne.

"Unsere neuen Berechnungen ergeben, dass wir diese Grenze bereits 2028 - mit einer Schwankungsbreite von plus/minus zwei Jahren - überschreiten werden", hielt der Grazer Klimaforscher Gottfried Kirchengast am Montag gegenüber der APA fest. "Der von uns entwickelte Referenzdatensatz zeigt den globalen Temperaturanstieg mit bisher unerreichter Zuverlässigkeit und erlaubt uns daher erstmals auch eine Bewertungsskala vorzuschlagen, um die Einhaltung oder das Verfehlen der Pariser Klimaziele zu überprüfen", unterstrich der Leiter der Climate Change Indicators-Forschung und -Entwicklung (GCCI).

Neuer Referenzdatensatz

Im herkömmlichen Monitoring der globalen Erwärmung wird nicht die Lufttemperatur über dem Wasserspiegel, sondern die Temperatur der obersten Meter des Meerwassers herangezogen. Diese wird direkt mit Messbojen aufgezeichnet. Dabei entstehe aber laut Uni Graz eine Ungenauigkeit. Den Forschenden ist es nun gelungen, diese zu korrigieren. Sie haben auf Basis der nach ihrer Ansicht besten verfügbaren Datenquellen internationaler Klimazentren einen neuen Referenzdatensatz berechnet: Er umfasst die Zeit von 1850 bis 2024 und wird mit Prognosen bis 2034 und Szenarien bis 2050 ergänzt. Die sich daraus ergebenden neuen Erkenntnisse wurden soeben im Wissenschaftsjournal Communications Earth & Environment veröffentlicht.

"Unsere Daten zeigen eine um sechs Prozent stärkere Zunahme der globalen oberflächennahen Lufttemperatur, als vom derzeitigen Monitoring ausgewiesen", schilderte Kirchengast. "Dabei können wir den menschengemachten Temperaturanstieg von speziellen Klimaphänomenen wie El Niño und anderen natürlichen Schwankungen unterscheiden. Außerdem ist es möglich, die Mitteltemperatur eines laufenden Jahres bereits ab August vorherzusagen", ergänzte Moritz Pichler vom Wegener Center. Er ist Mitautor der jüngsten Publikation.

Neue Skala

Die Forschenden schlagen aufgrund der neuen Erkenntnisse nunmehr eine vierstufige Bewertungsskala vor, um das Erreichen oder Verfehlen der Pariser Klimaziele auch quantitativ zu messen. "Damit schaffen wir eine ganz neue Compliance-Grundlage für die politische und rechtliche Umsetzung des Abkommens", zeigte sich Kirchengast erfreut. Er hofft, dass die World Meteorological Organisation, das IPCC und die Staatengemeinschaft den Vorschlag als offizielle Berechnungsmethode aufgreifen. "Es ist wichtig, Klarheit auf dem Weg zu den Pariser Klimazielen zu schaffen, damit die Politik und wir alle wissen, wo wir tatsächlich stehen und was nötig ist, um die Ziele einzuhalten", hielt der Klimaforscher fest. Aus seiner Sicht sei die bisher unscharfe Rahmenformulierung "deutlich unter zwei Grad Celsius" mit "unter 1,7 Grad Celsius" festzulegen. "Es ist höchste Zeit, diesen völkerrechtlich verbindlichen Zielen zur Begrenzung der globalen Erwärmung echte Mess- und Überprüfbarkeit zu verleihen, um dem dringend notwendigen Klimaschutz eine allgemein gültige klimaphysikalische Basis zu geben", schloss Kirchengast.

(fd/apa)

Entlassung der „Orgasmus-Päpstin" fix

mit Klage gescheitert

Shein entgeht Sperre

in Frankreich

Nicht alle Epstein-Akten veröffentlicht

doch erst nach und nach

Louvre: Mitarbeiter-Streik beendet

Museum wieder geöffnet

Magdeburg: 455 Entschädigungsanträge

Anschlag auf Weihnachtsmarkt

Fremdkörpereinnahmen zu Xmas

Schau auf deine Kids

Polizei stoppt anonymen Paketdienst

Drehscheibe für Drogenhandel

Vergewaltigungen gefilmt

Haft für Mann in Aachen