Europol vs. Schlepper
Kriminelle Hooligans
(14.05.2025) Großer Erfolg gegen das organisierte Verbrechen! Die europäische Polizeibehörde Europol hat mit österreichischer Unterstützung ein kriminelles Schlepper-Netzwerk zerschlagen. Insgesamt konnten 15 Personen verhaftet werden, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung. Die Bande soll bis zu 300 Nicht-EU-Bürgern illegal eine Einreise in die EU ermöglicht haben, so der Verdacht. Bei der koordinierten Aktion von Europol wurden eine Person in Deutschland und sechs in Belgien festgenommen. Der Schlag gegen die international operierende Bande folgte nach Fahndungserfolgen in den vergangenen Monaten in Polen. Dort wurden insgesamt acht mutmaßliche Kriminelle festgenommen. Bei den geschleppten Opfern handelte es sich überwiegend um Personen syrischer Herkunft, wie das Bundeskriminalamt der APA mitteilte.
Begonnen hatten die deutschen Ermittlungen mit einer routinemäßigen Einreisekontrolle im September des Vorjahres. In den Papieren eines Fahrers entdeckten Ermittler Unregelmäßigkeiten und verdächtigten den Mann der illegalen Einreise. Er wurde zur Befragung festgenommen. Die Polizisten fanden daraufhin Hinweise, dass der Fahrer möglicherweise bereits am selben Tag drei Nicht-EU-Bürger eingeschleust und abgesetzt hatte.
Illegale Einreise von hunderten ermöglicht
Im Zuge der Ermittlungen verdichteten sich die Hinweise darauf, dass das Netzwerk für die illegale Einreise von bis zu 300 Nicht-EU-Bürgern nach Deutschland und in andere EU-Mitgliedstaaten verantwortlich sein könnte. Stattgefunden haben die Fahrten zwischen 2022 und 2024.
"Österreich diente dem Netzwerk offenbar als Transitland auf der Route vom Westbalkan nach Deutschland. Die Ermittlungen führten in weiterer Folge zu Hinweisen auf zentrale Organisatoren, die vorrangig palästinensischer und rumänischer Herkunft sind und den Menschenschmuggel durch Europa – mit Zwischenstation in Österreich – strukturiert und arbeitsteilig organisierten", erklärte das Bundeskriminalamt.
Verbindung zu polnischer Hooligan-Szene
In Polen konzentrierten sich die Maßnahmen der Ermittler auf ein damit verbundenes organisiertes kriminelles Netzwerk, das ebenfalls an der illegalen Einreise von Migrantinnen und Migranten aus Ländern des Nahen Ostens in die EU beteiligt war. Die polnischen Mitglieder des Netzwerks werden mit der Herstellung von und dem Handel mit Drogen (Amphetamine, Kokain und Marihuana) sowie mit der dortigen Fußball-Hooligan-Szene in Verbindung gebracht. Die polnischen Mitglieder organisierten den Schmuggel von bis zu einem Dutzend Personen auf einmal über die Balkanroute durch Österreich. Dabei stützten sie sich zum Teil auf ein legal operierendes polnisches Transportunternehmen, um ihre Machenschaften zu verschleiern. An drei Aktionstagen, die sich über mehrere Monate hinweg erstreckten, wurden acht Verdächtige festgenommen und kriminelle Vermögenswerte beschlagnahmt.
(fd/apa)