Karate Kid: Legends
Die Filmreihe kehrt zurück
(29.05.2025) Ab 29. Mai kehrt die Karate-Kid-Filmreihe zurück in die Kinos, mit einem neuen humorvollen Teil. Die Fortsetzung ist eine Hommage an das gesamte Karate Kid Universum. Der erste Film "Karate Kid" ist in 1984 in den Kinos erschienen. Damals hat vermutlich keiner erwartet, dass Jahrzehnte später die Geschichte des Protagonisten Daniel LaRusso immer noch weiter erzählt wird. Netflix hat in demselben Film-Universum die Spinoffserie "Cobra Kai" produziert und da diese ähnliche Erfolge erzielt hat, kommt es jetzt zu "Karate Kid: Legends". Jedoch dreht es sich in diesem Film nicht nur um das Original, sondern bindet auch den Charakter von Jackie Chan aus dem Remake von 2010 ein.
In einem dpa-Interview in London nimmt Schauspieler Ralph Macchio Stellungnahme dazu: "Für mich war es nie vorbei. Seit 1984 ist das immer ein Teil meines Lebens. Und je älter ich werde, desto stolzer bin ich drauf, desto dankbarer und desto mehr fühle ich mich gesegnet. Es ist toll, ein neues Kapitel in diesem Universum aufzuschlagen."
Die Handlung und neue Charaktere
In dieser Geschichte geht es um den jungen Li Fong (Ben Wang), der bei seinem Onkel Han (Jackie Chan) Kung-Fu lernt. Doch nach dem tragischen Verlust seines Bruders muss er mit seiner Mutter (Ming-Na Wen, bekannt aus „The Mandalorian“) nach New York ziehen, um einen Neuanfang zu wagen.
In der neuen Stadt findet Li Fong schnell eine Freundin in Mia (Sadie Stanley). Allerdings ist Mias Ex-Freund, Conor Day (Aramis Knight), wenig begeistert von der neuen Freundschaft. Der Grund: Conor ist der örtliche Kung-Fu-Champion und übt in der Schule eines Kriminellen, der Mias Vater (Joshua Jackson) Probleme bereitet.
Obwohl Li Fong seiner Mutter versprochen hatte, mit dem Kämpfen aufzuhören, ändert sich seine Haltung, nachdem er in einem Streit selbst verletzt wurde. Er beschließt, an einem regionalen Kampfsportturnier teilzunehmen, bei dem Conor als Titelverteidiger antritt. Um sich für den Wettkampf vorzubereiten, bittet Onkel Han den erfahrenen Daniel Larusso (Ralph Macchio) um Hilfe. Mit einer Mischung aus Karate und Kung-Fu soll Li Fong seinen Gegner besiegen.
Rückkehr von Jackie Chan
Jackie Chan war zuletzt vor allem in chinesischen Produktionen zu sehen. Doch bei „Karate Kid Legends“ möchte er nicht von einem „Hollywood-Comeback“ sprechen, wie es manche Medien nennen. Er hat nie aufgehört, sondern nur auf das richtige Projekt zum fortsetzten gewartet.
„Ich bekomme ständig so viele Drehbücher geschickt“, erzählt Chan im dpa-Interview. „Aber einige sind einfach zu brutal. Ich muss darauf achten, da viele Kinder meine Filme schauen. Bei ‚Karate Kid Legends‘ habe ich zugesagt, weil es ein Familienfilm ist.“ Eine Beschreibung, die für den Film wirklich zutrifft.
Als Onkel Han zeigt Chan erneut sein Talent für Slapstick und beweist, dass er auch mit 71 Jahren noch in Action-Szenen glänzen kann. „Wenn man an Jackie Chans Erbe als Stuntman und Kampfkünstler denkt, möchte man natürlich, dass er auch ein paar Hintern versohlt“, scherzt Ralph Macchio, der ebenfalls in einigen Kampfszenen zu sehen ist. „Aber alles auf eine positive Weise, die auch eine gute Botschaft vermittelt.“
Ben Wang, der selbst als Kind mit seiner Mutter von China in die USA auswandert, ist, bringt den jungen Li Fong mit einer Mischung aus Leichtigkeit und Humor auf die Leinwand. Die Liebesgeschichte zwischen ihm und Mia hingegen fühlt sich oft etwas gezwungen an und fehlt an Authentizität. Obwohl sie nicht wirklich überzeugt, hat sie zumindest einige unterhaltsame Gags geliefert.
Im Vergleich zu den klassischen „Karate Kid“-Filmen und den frühen Episoden von „Cobra Kai“ ist die Handlung von „Karate Kid: Legends“ wenig überraschend. Man kann oft voraussehen, was als Nächstes passiert, und die üblichen Motivationssprüche wirken eher klischeehaft.
Ralph Macchio erklärt die langanhaltende Popularität der Reihe so: „Es sind Themen, mit denen sich jeder verbinden kann – sei es als junger Mensch oder als Elternteil, der seinen Kindern etwas beibringen möchte. Das macht die Geschichte so universell und berührend.“
"Legenden" wurden gekürzt
Dafür das sich der Film über die Legenden der Reihe dreht werden diese eher wenig thematisiert. Weder Jackie Chans "Karate Kid" noch Jaden Smith kommen hier vor. Der Beginn der Handlung knüpft zwar direkt an das Ende der Serie "Cobra Kai" an, hat aber wenig Verbindung zu deren Handlung. Es werden manche Details aus den 80er-Jahren Filmen herausgehoben oder Rückblicke an den Meister Mr. Miyagi gezeigt. Trotz der prominenten Platzierung von Jackie Chan und Ralph Macchio auf dem Poster, erscheinen die beiden „Legenden“ in „Karate Kid: Legends“ nur in wenigen Szenen. Besonders schade ist das im Fall von Jackie Chan, der als Martial-Arts- und Comedy-Ikone wie immer glänzt.
„Karate Kid: Legends“ bietet zwar keine bahnbrechenden Ideen und bleibt in der Spannung eher durchschnittlich. Doch dank der sympathischen Hauptdarsteller, eines mitreißenden Soundtracks und einer lockeren Atmosphäre bleibt der Film überraschend unterhaltsam und sorgt für viel Spaß. Manchmal reicht das für einen gelungenen Kinoabend aus.
(APA/VO)