Quester-Baustoffe insolvent

290 Mitarbeiter betroffen

(03.11.2025) Der Baustoffhändler Quester mit Sitz in Wien meldet Insolvenz an. Die Quester Baustoffhandel GmbH werde heute beim Handelsgericht Wien einen Antrag auf Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung stellen, kündigte das Unternehmen am Montag in einer Pressemitteilung an. Ursache sei die "anhaltend negative Entwicklung der Bauindustrie". Wie es mit der 1934 gegründeten Firma und den 290 Beschäftigten weitergeht, muss nun ein Insolvenzverwalter entscheiden.

Am Freitag war bekannt geworden, dass Quester die Gehälter für Oktober nicht bezahlen kann. Für diese wird - mit Verspätung - der staatliche Insolvenzentgeltfonds, der aus den Lohnnebenkosten finanziert wird, einspringen. Er sichert Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern per Gesetz ihre ausstehenden Ansprüche bei einer Insolvenz des Arbeitgebers.

Unternehmen: Gespräche mit potenziellen Investoren

Quester setzt bei der Fortführung auf frisches Geld von einem Investor. Es würden bereits intensive Gespräche mit potenziellen Investoren geführt, auch über die Finanzierung des Sanierungsplans. "Die nahtlose Fortführung des Betriebes wird mit dem Insolvenzverwalter auf Basis der bereits erarbeiteten Fortbetriebsplanung abgestimmt werden", gab sich die Unternehmensführung optimistisch. Wie hoch die Schulden sind und wie viele Gläubiger betroffen sind, teilte Quester nicht mit.

Die vergangenen Jahre liefen für den Baustoff- und Fliesenhändler mit 18 Standorten in Wien, Niederösterreich, Steiermark und Kärnten alles andere als rund. Das ehemalige Familienunternehmen wechselte seit 2005 dreimal den Eigentümer und gehört seit Juni 2025 dem deutschen "Turnaround"-Spezialisten Callista Private Equity. In den vergangenen zwei Jahren schrieb Quester laut Firmenbuch einen Verlust von 7 Mio. Euro bzw. 15 Mio. Euro. Der Umsatz halbierte sich in den vergangenen 20 Jahren auf 130 Mio. Euro.

(apa/mc)

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