Real Madrid Star angeklagt

(15.05.2025) Raúl Asencio (22), Verteidiger von Real Madrid, sieht sich mit schweren strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert. Ein Gericht auf Gran Canaria hat offiziell Anklage gegen den spanischen Fußballprofi erhoben. Ihm und drei weiteren früheren Jugendspielern der Real-Akademie werden mehrere Verstöße im Zusammenhang mit der unbefugten Weitergabe intimer Aufnahmen vorgeworfen.

Die mutmaßlichen Taten gehen auf den 15. Juni 2023 zurück. Laut Gerichtsdokumenten und Medienberichten, unter anderem der spanischen Sportzeitung Marca, sollen sich die Ereignisse in einem Beach Club am Strand von Amadores im Süden Gran Canarias abgespielt haben. Asencio soll dort gemeinsam mit drei früheren Akademie-Kollegen – Andres Garcia, Ferran Ruiz und Juan Rodriguez – Zeit mit drei jungen Frauen verbracht haben, darunter auch einer 16-Jährigen.

Während Ruiz, Rodriguez und Garcia intime Kontakte mit zwei der jungen Frauen gehabt haben sollen, verbrachte Asencio den Tag am Pool mit der dritten. Im weiteren Verlauf sollen Ruiz und Rodriguez heimlich intime Szenen gefilmt haben – ohne Wissen oder Einverständnis der Beteiligten. Die Aufnahmen wurden laut Ermittlungen anschließend über Messenger-Dienste an andere Personen weitergegeben.

Verbreitung nicht genehmigter Aufnahmen

Asencio wird vorgeworfen, in Kenntnis der Umstände ein Video angefordert und dieses später einer weiteren Person gezeigt zu haben. Laut Gerichtsunterlagen war ihm bewusst, dass die Aufnahme ohne Zustimmung der Betroffenen gemacht wurde und eine Minderjährige zu sehen war. Die betroffenen jungen Frauen forderten laut Ermittlungsakten nach Bekanntwerden die Löschung der Videos.

Das Gericht sieht durch das Verhalten der Beschuldigten den Tatbestand der Aufdeckung von Geheimnissen, der Verletzung der Privatsphäre sowie der Beteiligung an der Verbreitung von Kinderpornografie erfüllt. Zudem wird eine Mitverantwortung an den psychischen Folgen für eines der Opfer festgestellt. Die 16-Jährige leide laut einem psychiatrischen Bericht an einer posttraumatischen Belastungsstörung mit depressiven Symptomen.

Rechtliche Konsequenzen möglich

Der zuständige Richter am Obersten Gericht der Kanarischen Inseln hat das Ermittlungsverfahren am Mittwoch abgeschlossen und das Strafverfahren gegen alle vier Beteiligten eröffnet. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, drohen laut Artikel 197 des spanischen Strafgesetzbuches Haftstrafen zwischen dreieinhalb und fünf Jahren.

Trotz der laufenden juristischen Aufarbeitung stand Raúl Asencio noch am Mittwochabend in der Startelf von Real Madrid beim Spiel gegen Real Mallorca (2:1). Der Abwehrspieler wurde in der 64. Minute ausgewechselt. Asencio hatte seinen sportlichen Durchbruch im Herbst 2024 nach einer Verletzung von Stammspieler Éder Militão gefeiert und absolvierte seither 40 Pflichtspiele für die Profimannschaft von Trainer Carlo Ancelotti. Wie sich die aktuellen strafrechtlichen Entwicklungen auf seine Zukunft bei Real Madrid auswirken, ist bislang unklar.

(fd)