Vater tötet Tochter!
Mutter und Sohn überleben!
(12.10.2025) Schock im idyllischen Schwarzwald-Dorf Bollschweil im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald. Ein 58 Jahre alter Mann soll am Samstag seine eigene Tochter getötet haben. Die Polizei war zwar rasch vor Ort, konnte die Tat jedoch nicht mehr verhindern. Nach bisherigen Ermittlungen war der Mann am Vormittag auf dem Weg zum Haus seiner Ex-Frau, um die gemeinsamen Kinder für das Wochenende abzuholen. Schon am Telefon kam es offenbar zu einem heftigen Streit zwischen den ehemaligen Eheleuten, wie Landeskriminalamt und Staatsanwaltschaft mitteilten.
In der Zufahrt zum Wohnhaus rammte der Familienvater mit seinem Wagen den Zaun eines Nachbarn und einen Blumenkübel. Anschließend verschaffte er sich gegen den Willen seiner Ex-Frau Zutritt zu dem Haus. Während er die Mutter und den Sohn aussperrte, brachte er seine Tochter in seine Gewalt. Als alarmierte Polizisten am Tatort eintrafen, konnten sie durch ein Fenster beobachten, wie der Vater „massive Gewalt gegen seine Tochter anwandte“. Um das Mädchen zu retten, schoss ein Beamter durch das Fenster auf den Mann. Der 58-Jährige wurde dabei getroffen, zog sich jedoch mit dem Kind in einen nicht einsehbaren Teil des Hauses zurück.
Als die Einsatzkräfte wenig später eindrangen, bot sich ihnen ein furchtbares Bild. Die Tochter war leblos, jede Hilfe kam zu spät. Der Vater wurde festgenommen und ins Krankenhaus gebracht. Nach Angaben der Ermittler erlitt er keine lebensbedrohlichen Verletzungen und ließ sich widerstandslos festnehmen. Wie viele Schüsse abgegeben wurden und auf welche Weise das Kind zu Tode kam, ist derzeit noch unklar. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg hat die Ermittlungen übernommen – sowohl zum genauen Ablauf der Tat als auch zu den Umständen des Polizeieinsatzes.
Mutter und Sohn werden betreut
Die Mutter und der Sohn werden medizinisch und psychologisch betreut. Bollschweils Bürgermeister Jörg Wagner, selbst ehemaliger Polizist, zeigte sich tief betroffen. Die Anteilnahme im Ort sei groß, sagte er. Einige Nachbarn hätten offenbar noch versucht, den Vater zu stoppen. „Jeder fragt sich, wie so etwas in unserem beschaulichen Ort passieren konnte“, so Wagner.
Gemeinde unter Schock
Die kleine Schwarzwald-Gemeinde mit rund 2300 Einwohnern steht unter Schock. Für die betroffene Familie soll nun eine neue Unterkunft gefunden werden, falls die Mutter und der Sohn nicht in ihre Wohnung zurückkehren möchten. Das Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft prüfen nun, ob der Vater bereits zuvor durch Aggressionsdelikte oder psychische Auffälligkeiten aufgefallen war. Auch die genauen Umstände der tödlichen Gewaltanwendung – ob sie durch Schläge, Würgen oder eine Waffe verursacht wurde – sind noch Gegenstand der Ermittlungen.
(fd)