Villach: Vergiftung nach Brand

Mama und Kind in Lebensgefahr

(08.05.2025) Ein gefährlicher Einsatz hat Donnerstagfrüh in Villach für Aufregung gesorgt. Kurz vor 6 Uhr morgens wurde die Feuerwehr alarmiert – der Grund: Gasgeruch in einer Wohnanlage. Was die Einsatzkräfte dann vorfanden, war dramatisch.

Bewusstlos im Schlafzimmer

In einer der Wohnungen entdeckten die Feuerwehrleute eine Frau und ihre achtjährige Tochter. Beide lagen bewusstlos im Bett – offenbar ohne noch auf Ansprache zu reagieren. Sofort griff ein Rettungsteam ein, brachte die beiden ins Freie und übergab sie dem Roten Kreuz. Aufgrund der akuten Vergiftung wurden Mutter und Kind per Hubschrauber nach Salzburg geflogen, um in einer Druckkammer behandelt zu werden.

Entscheidend für die schnelle Rettung war der Anruf der Mutter beim Vater. Sie wirkte orientierungslos und berichtete, dass ihre Tochter nicht mehr reagierte. Der Vater zögerte keine Sekunde und alarmierte sofort die Rettungskräfte.

13 Wohnungen evakuiert

Wie Harald Geissler, Kommandant der Hauptfeuerwache Villach, schildert, schlugen die Messgeräte der Feuerwehr unmittelbar beim Betreten der Wohnung Alarm. Die Kohlenmonoxidkonzentration war extrem hoch. Aus Sicherheitsgründen wurden daraufhin alle 13 Wohneinheiten des Gebäudes evakuiert. Die Bewohner wurden kurzfristig in Feuerwehr- und Rettungsfahrzeugen sowie bei Nachbarn untergebracht.

Ursache: Schwelbrand im Heizraum

Die Feuerwehr konnte die Ursache schnell eingrenzen: Ein Schwelbrand im Bereich des Heiz- oder Pelletslagerraums dürfte das giftige Gas freigesetzt haben. Der Brand selbst war zwar unter Kontrolle, glimmte aber noch weiter.

Einsatz unter schwerem Atemschutz

Um die restlichen, betroffenen Pellets zu entfernen, wurde eine Spezialfirma beauftragt. Diese saugt das brennende Material mit einem speziellen Fahrzeug ab, kippt es auf einem Parkplatz aus und löscht es dort unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Da weiterhin lebensgefährliche Konzentrationen von Kohlenmonoxid in Teilen des Gebäudes gemessen wurden, durften sich Einsatzkräfte nur mit schwerem Atemschutz in den Gefahrenbereich begeben.

Großaufgebot an Helfern

Im Einsatz standen rund 30 Personen mit sechs Fahrzeugen von der Hauptfeuerwache Villach, unterstützt von der Freiwilligen Feuerwehr Vassach, dem Roten Kreuz und der Polizei. Die Arbeiten werden voraussichtlich noch mehrere Stunden andauern.

Unsichtbare Gefahr am frühen Morgen

Einsatzleiter Geissler betont, wie tückisch solche Einsätze seien: „Wenn Kohlenmonoxid sich durch Lüftungsschächte ausbreitet, merken Betroffene oft nichts – besonders gefährlich, wenn sie noch schlafen.“

(fd)

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