Lehrberuf Friseur (Stylist)

zukunftsträchtig und mit Möglichkeit zur Selbstständigkeit

In Österreich zählt Friseur, auch Stylist genannt, zu den zehn beliebtesten Lehrberufen. Kreativität und handwerkliches Geschick sind ebenso gefragt wie Interesse am Umgang mit Menschen. Eine gepflegte Frisur spielt in der Gesamtoptik einer Person eine große Rolle. Mit einem neuen Haarschnitt oder einer anderen Farbe lassen sich Typ und Ausstrahlung deutlich verändern. Hierfür sind Fachleute gefragt, die von vielen Frauen und Männern regelmäßig aufgesucht werden.

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Durch individuelles Haar-Styling und Make-up lässt sich die Ausstrahlung eines Menschen stark verändern.

Zahlen aus der Friseurbranche

Eine Befragung durch die Spectra Marktforschung von 500 Österreichern ab einem Alter von 15 Jahren im Januar 2019 hat folgende Ergebnisse erbracht:

  • Männer gehen häufiger zum Friseur als Frauen
  • durchschnittlich alle zwei bis drei Monate lässt sich der Großteil der österreichischen Bevölkerung die Haare schneiden
  • 40 Prozent der Herren kürzen ihre Haare sogar mindestens einmal monatlich
  • Personen unter 30 Jahren lassen tendenziell mehr Zeit zwischen den Friseurbesuchen vergehen als ältere

Berufsbild

Haarschnitte, Färbe- und Pflegetechniken unterliegen einem stetigen Wandel. Sie sind ebenso kurzlebig wie die Mode. Friseure stehen vor der Herausforderung, die jeweiligen Trends im Auge zu behalten und sie geschickt bei ihren Kunden umzusetzen. Von großer Wichtigkeit in diesem Beruf ist darüber hinaus die professionelle Beratung. Ob es sich um eine dauerhafte Typveränderung oder die Gestaltung für eine abendliche Festfrisur handelt, Friseure stimmen das Styling individuell auf die jeweilige Person ab.

Darüber hinaus gehören Nagelpflege und dekorative Kosmetik, darunter Augenbrauen- sowie Wimpernfärbung und das Auftragen von Make-up, zu den Aufgaben eines Friseurs. Weiterhin umfasst das Berufsbild die Pflege von Bärten und Haarersatz sowie dessen Anfertigung. Nach der Ausbildung spezialisieren sich einige Stylisten auf bestimmte Bereiche, darunter Bonding Extensions. Dabei handelt es sich um eine immer beliebter werdende, spezielle Haarverlängerung, unter anderem durch den Einsatz von Bonding Tapes.

Je nach Art der Spezialisierung gibt es nach Abschluss der Friseurlehre entsprechende Angebote für Zusatzausbildungen. So bietet Hickenbick Hair, einer der größten Anbieter Österreichs für Echthaarverlängerungen, Extensions Schulungen an. Sie bestehen aus einem theoretischen und praktischen Teil, Teilnehmer erhalten zum Abschluss des Seminars ein Zertifikat. Stylisten, die Selbstständigkeit anstreben, haben zudem die Möglichkeit, als Partnersalon von Hickenbick Hair auf Erfolgskurs zu gehen.

Anforderungen und Bruttoeinkommen während der Ausbildung

Ebenso vielfältig wie die Tätigkeiten sind auch die Anforderungen an Friseure:

  • Handgeschicklichkeit (Maniküre, Haare schneiden)
  • Fingerfertigkeit (Dauerwelle wickeln)
  • Auge-Hand-Koordination (Haare färben und schneiden)
  • Sehvermögen (Schminken, Fähigkeit zum Erkennen feinster Farbunterschiede)
  • Hautunempfindlichkeit (Dauerwellenmittel, Färbepräparate)
  • räumliches Vorstellungsvermögen (Haare schneiden, Beratung über zur Gesichtsform passenden Frisur)
  • Organisationstalent (Betreuung mehrerer Kunden zur gleichen Zeit)
  • Kommunikationsfähigkeit (Kundenbetreuung und -beratung)
  • Spaß an der Gestaltung (Frisuren-Styling)
  • Selbstständigkeit (Kundenbetreuung)
  • Lernfähigkeit (neue Arbeitstechniken und -produkte)

Der kollektivvertragliche Mindestsatz (brutto) liegt im ersten Ausbildungsjahr auf 600 Euro. Im zweiten Lehrjahr ist er auf 700 Euro, im dritten auf 920 Euro und im vierten auf 1.020 Euro festgelegt. Die generelle Ausbildungsdauer beträgt drei Jahre.

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Ein Friseur benötigt insbesondere eine ruhige und geschickte Hand.

Berufsprofil Friseur (Stylist)

Das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort der Republik Österreich beschreibt das Berufsprofil wie folgt:

  1. Vereinbaren und Koordinieren von Terminen mit Kunden, deren Empfang sowie die Betreuung vor und nach der Behandlung.
  2. Ermittlung von Kundenwünschen sowie das Führen von Informations-, Beratungs-, Betreuungs- und Verkaufsgesprächen.
  3. Reinigen und Pflegen der Kopfhaut und des Haares mit geeigneten Produkten.
  4. Zeichnerisches Darstellen der geplanten Frisur und des Haarschnittes sowie Auswählen und Ausführen der geeigneten Schneidetechniken.
  5. Auswählen der Umformprodukte und Ausführen der geeigneten Umformtechnik sowie Nachbehandlung des Haares.
  6. Frisurgestaltung durch Einlegetechniken, Wellen, Papilottieren und mittels thermischen Geräten sowie Ausfrisieren und Gestalten von eingelegten Frisuren sowie Hochsteckfrisuren, Einarbeiten von Haarteilen und –schmuck, Anwendung von Styling- sowie Finish-Produkten.
  7. Durchführung der Farb-, Typ- und Stilberatung unter Beachtung der Gesichts- sowie Körperform, weiterhin Haarfarbveränderungen mittels verschiedener Applikationstechniken.
  8. Überprüfung sämtlicher durchgeführter Behandlungen und ggfs. Vornahme von Korrekturen.
  9. Rasieren, Formen und Schneiden von Bärten sowie Vor- und Nachbehandeln der Haut.
  10. Make-up-Gestaltung mittels unterschiedlichen Techniken, Augenbrauen- und
  11. Wimpernfärbung sowie Formen von Augenbrauen.
  12. Pflege von Händen und Fingernägeln sowie deren Gestaltung.
  13. Abwicklung der Zahlvorgänge.

Möglichkeiten der Beschäftigung für ausgebildete Friseure

Die meisten Arbeitsplätze finden sich in kleinen und mittelständischen Friseurbetrieben. Darüber hinaus gibt es einige Drogerien, Hotels, Wellnesseinrichtungen sowie Kuranstalten mit angeschlossenem Stylist-Studio. Auch von Altersheimen, Krankenhäusern sowie mobilen Friseurdiensten werden Stylisten angestellt. Vor allem Selbstständige können zudem eine Laufbahn in Werbeagenturen, der Film-, TV- und Theaterbranche anstreben.

Lehrstellensituation

In den letzten zehn Jahren ist die Anzahl der Auszubildenden im Lehrberuf Friseur stetig zurückgegangen. Die Corona-Einschränkungen trugen außerdem ihren Teil dazu bei, dass weniger junge Menschen eine Ausbildung begannen. Auch die österreichischen Schüler mussten unter erschwerten Bedingungen lernen, worunter zum Beispiel auch noch im Jahr 2022 der heurige Maturajahrgang leidet. Seit die Auszubildendenzahl zurückging, verringerten sich auch die Lehrstellenangebote. Aktuell gibt es rund 3.400 Friseurlehrlinge in Österreich.

Stylist – Beruf für Frauen und Männer

Es entscheiden sich zwar heute immer mehr Männer für den Beruf des Friseurs, jedoch ist der Anteil der weiblichen Lehrlinge mit knapp 84 Prozent weiterhin deutlich höher. Interessant ist, dass sich männliche Stylisten deutlich öfter als Frauen in diesem Beruf selbstständig machen.

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Das Interesse der Männer am Friseurberuf stieg in den letzten Jahren an.

Berufliche Zukunft für Friseure in Österreich

Der bereits seit langer Zeit andauernde Wellness- und Schönheitstrend lässt eine positive Prognose für die Nachfrage von Stylisten auf dem Arbeitsmarkt zu. Experten bezeichnen die Beschäftigungsaussichten für Friseure auch in der Zukunft als gut. Ebenso wie in vielen anderen Berufen sollten Fachkräfte bereit sein, sich stets weiterzubilden. Gleichfalls gibt es unzählige Spezialisierungsmöglichkeiten, darunter in der Kosmetik-, Visagistik-, Nageldesign- sowie Fußpflegesparte.

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